Sonntag, 20. Januar 2008

Wagenrennen, Wetterbedingungen und Schweden.........

Teil 1

Gollwitz / Rogäsen

Lange ist es her, aber zeitlich gesehen fehlt da einfach die Ruhe mich vor den Computer zu setzen und für meinen Blog tätig zu werden. Zeit habe ich nur noch für die Hunde, wir wollen uns ja vorbereiten für Schweden.

Wo jetzt anfangen?........ Aahh genau. Die Bande nahm ja dieses Jahr teil an Wagenrennen. Und zwar Gollwitz bei Karl Habermann, und Winterberg (Sauerland).

Tja, wenn man 7 Yearlings einspannt dann sollte man auf alles gefasst sein, jedoch Murphy’s Law, versteckte sich nicht.

Nachdem wir für 400 Kilometer Anfahrt über 10 Stunden benötigten wegen div. Staus, kamen Musher und Doggies doch ziemlich genervt auf den Stakeout Gelände an. Der Dogtruck wurde auf Anweisung geparkt (erzählte mein Einweiser dass ich in der Offene Klasse starte) und nach dem Füttern von 4-Beiner und 2-Beiner wurde schon schnell der Schlafsack gesucht. Bei Tagesanbruch stellte ich fest dass der Dogtruck neben dem Trail steht???. Ca. 100 Meter vom Start/Ziel, mit ne 180° Kurve Richtung Start. Nun ja sollte kein Problem sein, die Hundeschule sollte sitzen.


OK, ich mach es lieber kurz.





Einspannen, das Team steht ganz entspannt, der Musher mit den Nerven am Ende, wie wird es laufen....... frage ich mich immer und immer wieder.












Wir fahren Richtung Start. Laute Musik, Gebell von einspannende Teams, faszinierend, aber nichts klappt. Sehe meine Leute nicht die mich eigentlich Bescheid geben sollen wann ich losfahren muss zur Startlinie. Die Hunde sind unruhig, sie sehen zum ersten Mal eine Menschenmasse, laute Musik, der Ansager nicht zu verstehen, Hunde rutschen aus Halsbänder, die Kurve um das Zelt rum, zu eng genommen, schnell greifen erfahrene Musher ein, und ziehen das Team mittels Hundeleine rund ums Zelt, wieder Panik im Team, Halsbänder ohne Hund am Neck?..... unglaublich was war bloß los. Ich erkenne mein Team nicht mehr.





Rob!, egal was passiert, du musst ruhig bleiben, bleibe ruhig, sage ich wiederholend zu mir selbst, und dass obwohl ich schon längst hätte losfahren sollen. Dann endlich geht es los, wir können Rennen. Machen wir das beste draus, aber nichts forcieren. Und schon mache ich einen Fehler, die Strecke geht gerade aus, und ich sage Haw......... mein Leader setzt dass natürlich auch sofort um.......... ich merke mein Fehler und reagiere mit "nein........weiter, weiter". Der Leader sichtbar erleichtert dreht das Team in der richtige Richtung aber eine Verwicklung war nicht mehr zu vermeiden. F**k, noch nicht mal 2oo meter gelaufen und schon muss ich Bremsen. Ruhig bleiben sage ich wieder zu mir selbst.........Kommando "STEH". Das Team bleibt stehen, ganz gelassen. Mein Beifahrer reagiert sofort, rennt nach vorne und sorgt dass wir schnell wieder weiterfahren können. Egal denke mich mir, nichts forcieren, die Zeit ist eh dahin. Ich lasse meine Hunde jetzt laufen, schneller immer schneller, dann bemerke ich dass mein Pointermädel im Lead das Tempo nicht gewachsen ist. Sie fühlt sich überfordert, ich muss das Tempo runter bremsen, sehe ein dass das so nichts bringt. Wieder "STEH", Leaderin ausgespannt und durchgewechselt......Ruhig bleiben.........und "GO" losgefahren, Tempo ist enorm, das Mädel bremst immer noch, das gibt’s doch nicht, wieder runter bremsen. Endlich sehen wir das StakeOut-Gelände wieder (dauerte für mich eine Ewigkeit), das Ziel ist nur noch 700 Meter entfernt, aber was nun? Die Hunde halten an, die sehen den Dogtruck und meinen sie wären fertig. So eine Scheiße........... "weiter, weiter", gebe ich das Team zu verstehen, aber jetzt wird nur noch getrabt............ bis ins Ziel. Unglaublich was am ersten Tag alles los wahr.





Beim Dogtruck angekommen stelle ich fest das eine Hilfsleine im Ganglang verdreht ist. Mein Gott wo war ich bloß mit meine Gedanken, mein Übersicht?




Tag 2.

Völlig entspannt, und eine Hündin weniger im Team, spanne ich die Hunde wieder ein. Dabei habe ich am Vortag, lange überlegt wer wo laufen sollte. Ich merke dass die Hunde gelassener sind als der Vortag. Es geht los, die Hunde Rennen zum Start. Ich bin noch nicht dran also warte ich. Bin ich zu Früh? Etwas stimmt nicht denn ich muss noch mal 2 Minuten warten. Egal, ruhig bleiben. Die Hunde stehen vorbildlich da, obwohl rechts und vorne von uns gesehen Teams losfahren oder wieder zurück kommen. Dann werde ich gerufen, diesmal habe ich Sichtkontakt zum Doghändler. Ich fahre an, alles geht Wunderbar. Dann auf einmal ein fremder Hund mit Geschirr im Team, und noch einer? Was war denn hier los? Mein Team war es egal, sie ignorieren die fremden Hunde und rennen weiter bis zum Startlinie. Dabei soll ich Karl angefahren haben, tut mir immer noch leid Karl. Sorry. Habe nichts davon mitbekommen. Dann der Start......."OK"..... alles klappt, alles läuft, das Tempo ........Klasse. Ein schönes Gefühl. Wir haben nach 2 Minuten schon 2 Teams im Blickfeld. Das erste Team wird überholt, leider entsteht dabei eine Verwicklung und wir müssen anhalten. Schade.............. nach 30 Sekunden geht es weiter und diesmal lasse ich das Team am Limit laufen. Keine Probleme sichtbar bei den Hunden. Nur beim Zieleinlauf eine kurze Unterbrechung. Das Tempo ging runter, denn der verdammte Dogtruck ist was magisches. Ich animiere die Leader wieder zu galoppieren, aber der Schwung ist raus. Egal. Wir haben viel gelernt dieses Wochenende. Das Team ist ein bissl erfahrener, und der Musher hat auch sehr viel dazu gelernt.


Das Rennen in Winterberg.

Schon mal vorweg, alles verlief prima. Der obligatorische Stau war auch wieder von der Partie. Das Team konnte man nicht an die Grenze bringen, denn das war mir doch zu gefährlich. Der Trail war eine Herausforderung für Mensch und Hund. Fest steht: Ich werde nicht noch mal in Winterberg Teilnehmen denn für mich ist das Ziel die Hunde beherrscht am Limit zu bringen. Der Trail war sicherlich nicht geeignet. Stärker noch, die hälfte der Strecke musste ich kräftig runter bremsen.


Ein schönes Gefühl ohne Hilfe Richtung Ziel und nach Beendung des Laufs wieder Richtung Dogtruck zu fahren. Der Markus (alias Starlight) war am 1.Tag kurz mein Beifahrer Richtung Startlinie. So konnte mein Sohn vorne den Weg freimachen von Zuschauer. Im Lead, Bounty und Twixl. Wahnsinn was die Beiden gemacht haben, obwohl ich heute weiss, dass es noch einen besseren Kombination vorne gibt, bin ich sehr beeindruckt von den beiden. Das gesamte Team war sehr diszipliniert, und hatte alle Erfahrungen mitgenommen von Gollwitz. Alles lief geschmiert. Chapeau an euch Mädels und Jungs. Das lässt hoffen für die Zukunft.


Dann muss ich noch meinem Sohn gratulieren. Als Beifahrer und als Velo 1 fahrer hat er ne Prima Leistung an den Tag gelegt.




Ramon-Enrico de Bruin mit Takita

Er war der schnellste Junior und der schnellste von allen in der Kategorie Velo 1. Wenn man dann bedenkt dass das die Hündin von Gollwitz ist, die am 2Tag nicht mitgenommen wurde, weil sie das Tempo nicht halten konnte............ gar nicht mal so Übel.



Teil 2 folgt in kürze.......... versprochen